Liebe Leserinnen, liebe Leser,


die Erwartungen an die zweite Amtszeit Donald Trumps als anlegerfreundlicher US-Präsident
waren hoch. Die Versprechen von sinkenden Unternehmenssteuern und weniger Vorschriften für
amerikanische Unternehmen klangen verlockend. Doch nun werden seine Zölle, die lange Zeit
eher heruntergespielt wurden, für Investoren zum Problem. Der US-Aktienmarkt reagierte auf die
Handelshemmnisse und die unvorhersehbare Kommunikation der US-Regierung mit den
stärksten Kursrückgängen seit dem Corona-Ausbruch im März 2020 sowie einem noch stärkeren
Einbruch zum Aprilstart. Zwischenzeitlich musste der Blick ins Depot nach den ersten drei
Monaten des aktuellen Jahres nicht unbedingt deprimierend ausfallen. Deutsche und europäische
Aktien erzielten den größten Mehrertrag gegenüber US-Aktien seit der Euro-Einführung 1999.
Gold erreichte sogar ein neues Allzeithoch. Warum sich die Finanzmärkte im ersten Quartal so
unterschiedlich entwickelten, erfahren Sie in unserem Rückblick auf Seite 2. Vor unser aller Augen
stellen sich die USA und damit auch Europa strukturell neu auf. Der den USA noch vor wenigen
Monaten zugeschriebene „Exzeptionalismus“ als Garant für außergewöhnliche Performance wird
zunehmend von Investoren hinterfragt. Die veränderte Rolle Amerikas hat wohl weitreichende
Auswirkungen für Regierungschefs, Unternehmensleiter und Anleger. Diese könnten
unumkehrbar und zukunftsweisend für die Weltgemeinschaft sein. Wie sich Anleger in einer solch
unsicheren Welt zurechtfinden, beschreiben wir im Kapitalmarktausblick ab Seite 3.
Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen


Marc Sperling